Die Burg wurde in vergangener Zeit bereits mehrfach beschrieben. Einige davon möchten wir Ihnen vorstellen, z. B. diese beiden historischen Ansichten, die wohl als die ältesten Darstellungen gelten dürften:
Diese Darstellung aus dem Jahr 1577 zeigt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Burg Neurandsberg. Dazu stellt der Verfasser fest:
[...]Demnach kann die falsche Wiedergabe wohl nur darauf beruhen, dass Hans Donauer irrtümlich eine nicht Neurandsberg darstellende Skizze benützt hat.[...]
Eine weitere Skizze aus dem Jahr 1699 wiederum zeigt richtigerweise die Burg und das daneben liegende alte Kirchlein, welches später durch die jetztige Walfahrtskirche ersetzt wurde. Dazu gibt die Beschreibung der Skizze Auskunft.
[...] Legende: A ist das Schloß Neuw Randtsperg. B ist das alte Kirchel, wie es jetzt stehet, welches aber nicht sicher stehet von dem Ruinierten Schloß überhauffen geworfen zu werden, weillen es ohne dem ganz Paufällig ist. C ist der Handtsperger Berg, auf welchem das Schloß stehet. d ist das Neue Kirche\. E der Blatz alwo das Neue Kirchel solt hingesetzt werden. [Auf Fig. 130 durch d verdeckt.] F der gemaine Blatz alwo auch das Kircheel Kundte hingesetzt werden, aber mit einen grösseren Uncossten. G ist der Gangsteig. \Vann lias Neue Kirche! sollte hingesetzt werden, Wo der Puechstab E stehet, welcher Platz 60 Schllech lang und 32 braith ist, so ergehet sich der Uncosten auH 1200 fl. Jedoch müssten die alte staine und die auffstehente Mauer mit N~ 1 [auf Fig. 130 durch d verdeckt] darzue gebraucht werden. \Van aber solches Kirchel auf den gemainen Blatz, alwo das F stehet, solte gesetzt, und die stahl von den Schloß hergenommen werden, so Kostet es 2600 fl.[...]
Später steht in der Historico- Topographica Descriptio" ( 1726 ) von M.Wenning zu lesen:
Das Schloß Neuen-Randtsperg ist Ihre Churfürstl. Durch!. nebst allselbstigen Hofbau Wildpahn und Fischereyen angehörig darvon Sie dann Jährlichen die Stüfftungen zugenießen haben. Vor hundert und mehr Jahren hat daselbst das Landgericht Mitterfölß ambtiert und die Beambte aIldorten gewohnet. Liget ungefähr ein halbe Stund von Rottenberg und fast direckt an der von Straubing auch nacher Viechtach abgehenden Landstrassen. Nunmehüber ist von dem . Schloß nichts mehr als die von Quatterstucken wol und gut aufgeführt und erbaute HauptMauer zu sehen.
Ursula Pfistermeier schreibt in ihrem 1997 erschienen Buch "Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald" (Verlag Friedrich Pustet, ISBN 3-7917-1547-X) über Neurandsberg:
Nur wenig südlich von Altrandsberg erbaute sich ein Friedrich Ramsperger um das Jahr 1330 eine neue, wohl rasch und nach einheitlichem Plan entstehende Burg: Neurandsberg. Rund hundert Jahre später erhielt Haimeran Heuraus, der sich im Kampf gegen die Hussiten rühmlich hervorgetan hatte, von Herzog Albrecht III. den Auftrag, die auf einem freistehenden, strategisch wichtigen Bergrücken gelegene Anlage mit Waffengewalt zu erobern. Wahrscheinlich hatte sich der zu dieser Zeit lebende Friedrich Ramsperger eines Friedensbruchs schuldig gemacht. Neurandsberg war von da an Sitz eines wittelsbachischen Pflegers, diente später sogar als Gefängnis. Als die Schweden unter Oberst von Taupadell - die Waldler nannten ihn Raubbartl - im Dreißigjährigen Krieg die ganze Gegend heimsuchten, wurde 1633 auch Neurandsberg zerstört. Von der stattlichen und türmereichen Anlage, die man danach dem Verfall überließ und als Steinbruch benutzte, blieb nicht mehr zurück als ein Rest des ursprünglichen, stellenweise noch jetzt sieben Meter hohen äußeren Mauerrings.
Im Jahr 1698 ging man daran, etwas unterhalb der einstigen Burgkapelle, die nahe der einsturzgefährdeten Mauern lag, aber viele fromme Beter angezog, eine neue Wallfahrtskirche mit kräftigem, überzwiebeltem Turm zu errichten. Das alte Gnadenbild, eine Tonfigur der Muttergottes aus der Zeit um 1460, wurde inmitten der neuen, barocken Einrichtung wieder aufgestellt. Zwei prachtvolle alte Linden überschatten den kleinen idyllischen Platz vor der Kirche. Wo Sträucher und Bäume nicht allzu dicht stehen, geht der Blick weit über das Land.
Zuletzt erwähnt Werner Schäfer in der Chronik des Landkreises Straubing-Bogen die Burg Neurandsberg in seinem Beitrag Burgen und Schlösser im Landkreis Straubing-Bogent:
[...]Als Musterbeispiel für eine kleinere Ritterburg des 14. Jahrhunderts kann die Ruine Neurandsberg bezeichnet werden. Die Flächenburg auf einem mäßig steilen Berg bestand in ihrem Kern aus einem Wohn- und Repräsentationsbau, dem Burghof, dem Hauptturm und einer Mauer. Das eine oder andere schlichte Gebäude aus Holz mag als Stallung oder als Wohngebäude für Bedienstet~ errichtet worden sein. Das Herrschaftshaus bildete mit drei Außenwänden gleichzeitig einen Teil der Ringmauer, die als älteste und einfachste Form der steinernen Befestigung den Burgraum umschloß. Im südlichen Teil des Wohnbaus finden sich im oberen Bereich vier große Fensteröffnungen, die ursprünglich wohl mit starken eichenen und blechbeschlagenen Läden, eventuefI mit Schießscharten, abgeriegelt werden konnten. Diese Fenster deuten auf einen Saal im Obergeschoß, den Mittelpunkt des höfischen Lebens auf einer Burg, Hauptteil des Palas. In Neurandsberg waren die Wohnräume des Burgherrn und seiner Familie mit dem Palas vereint. [...]
Quelle: Werner Schäfer, Burgen und Schlösser im Landkreis Straubing-Bogen, Chronik Landkreis Straubing-Bogen